Mich hat kürzlich jemand gefragt: „Was ist dein persönliches Anliegen für die Zukunft der Führungsebenen?“
Vor einigen Jahren hätte ich geantwortet: Ich möchte die weiblichen Qualitäten in einer immer noch eher männlich geprägten Wirtschaft stärken, um einen Ausgleich für das „höher, schneller, weiter“ zu schaffen. Denn so viele Erfolge es auch gebracht hat – es hat aus meiner Sicht auch viel Schaden angerichtet.
Weibliche Qualitäten bedeuten für mich: Menschen durch Zuhören, Wohlwollen und echte Zugewandtheit mitzunehmen. Oder Situationen zunächst ganzheitlich zu erfassen, abzuwarten, bis ein klarer Impuls entsteht, und dann weitsichtig zu handeln.
Es braucht eine Balance, um die fehlende Hälfte wieder hinzuzufügen. Werte wie Wohlwollen, Gemeinschaft, Vertrauen, das Geschehen-Lassen sowie Sein statt Tun brauchen wieder ihren Platz in der Wirtschaft und in der Führung.
Heute würde ich es etwas anders formulieren: Es geht um die Balance zwischen dem Fokus auf sich selbst – der sich in einer kraftvollen Selbstbestimmtheit, Umsetzungskraft, Erfolgsorientierung zeigt – und dem Fokus auf andere – einem echten In-Beziehung-Gehen, einer Menschorientierung und Mitgefühl. Und das sollte in jeder Führungskraft gelebt werden, unabhängig davon, ob sie männlich oder weiblich ist. Wir können da nur bei uns selbst beginnen, dieses Gleichgewicht zu schaffen.
Für mich ist das ein Aufruf zur Selbstverantwortung und zur Entwicklung authentischer Beziehungen. Innere Reife und Selbstreflexion sind dabei elementar. Führung wird zu einem lebenslangen Lernfeld für die eigene persönliche Entwicklung.
Unsere innere Arbeit ist dann mehr als nur eine Investition in uns selbst: Sie wird zum Beitrag für das Wohl unseres Unternehmens, unseres Teams und letztendlich der Welt.
Wie siehst du das? Welche Qualitäten und Werte brauchen wir in der Führung, um wirklich nachhaltig zu wirken? Ich freue mich auf deine Gedanken und Erfahrungen in einer persönlichen Nachricht!
