Friederike Hübner
Blog

Mein persönlicher Weg zur inneren Souveränität

„Ich dachte, ich sei souverän …“ Was ich über wahre innere Souveränität erst später verstanden habe: In meiner Souveränität lag etwas Zwanghaftes – Ich war innerlich nicht frei.
Wie werde ich als Führungskraft souveräner?

Früher war Souveränität für mich so etwas wie ein Gütesiegel.
Ich war überzeugt: Ich bin souverän. Und in vielem war ich das auch:

  • Ich konnte gut mit schwierigen Situationen umgehen

  • Ich bin (fast) immer irgendwie klargekommen – beruflich wie privat

  • Ich war präsent, empathisch, ruhig – zumindest nach außen

Was ich lange nicht gesehen habe:

  • Dass hinter diesem souverän wirkenden Verhalten auch ein inneres Müssen steckte

  • Ein unbewusster Anspruch:

    • Stark sein

    • Alles im Griff haben

    • Nicht zweifeln

    • Funktionieren

  • Dass das Ganze oft sehr anstrengend war

  • Und wie sehr ich mich dadurch – trotz äußerlicher Nähe – innerlich von anderen getrennt habe

Ein Schlüsselmoment war ein Frauenseminar, in dem ich selbst Teilnehmerin war.
Eine Teilnehmerin sagte zu mir:
„Ich habe irgendwie Angst vor dir – du wirkst immer so stark.“

Das hat mich tief getroffen. Ich war ehrlich entsetzt.
Denn ich fühlte mich verbunden und nahbar – und bemühte mich gleichzeitig, stark, souverän und empathisch zu wirken.

Was ich nicht gesehen hatte:

  • Dass meine Stärke zur Rüstung geworden war

  • Und dass ich damit echte Nähe verhindert habe

Noch etwas wurde mir bewusst:

  • Auch wenn ich für viele als souverän galt, fühlte ich mich in Begegnungen mit sehr willensstarken Persönlichkeiten – den „Alphatieren“ – oft nicht genug

  • Ich wollte gesehen werden. Respektiert werden

  • Ich habe – oft unbewusst – dafür gekämpft

  • Und bin innerlich immer wieder daran gescheitert

Heute:

  • Kämpfe ich (meist) nicht mehr um Anerkennung und Souveränität

  • Muss ich niemandem mehr gefallen

  • Muss ich niemand anderer mehr sein

  • Weil ich gelernt habe, mich selbst zu respektieren – mit allem, was ich bin

  • Nicht perfekt. Aber präsent

  • Nicht unantastbar. Aber klar

Kennst du solche Momente, in denen du dachtest, du seist souverän – und später gemerkt hast, dass es eher ein inneres Müssen war?
Wenn du auf deine Idee von Souveränität zurückblickst:

  • Was davon hat dir wirklich gedient?

  • Und was war eher eine Rolle?

Ich freue mich auf deine Gedanken.