Kennst du das? Ein kleiner Konflikt im Team eskaliert plötzlich, und bevor man sich versieht, entsteht ein Machtkampf.
Niemand möchte bewusst in diese Spirale geraten – und doch passiert es oft, wenn sich jemand verletzt fühlt: nicht gesehen, hintergangen, ungerecht behandelt oder übergangen.
Warum eskalieren Konflikte so leicht zu Machtkämpfen?
Als Führungskraft hast du sicher erlebt, dass Konflikte nicht immer rein sachlich bleiben. Oft reagieren Menschen automatisch – mit Ärger oder Wut. Diese Emotionen verdecken meist ein tieferes Gefühl: Verletzung oder Zurückweisung.
Anstatt innezuhalten und das eigene Empfinden zu reflektieren, schieben wir die Schuld auf den anderen: „Er hat mich verletzt – ich bin im Recht.“. Was dann folgt ist der Kampf ums Recht haben.
- Vorwürfe werden gemacht.
- Die moralische Überlegenheit wird betont.
- Der Fokus auf die Beziehung und die gemeinsame Sache geht verloren.
Das Ergebnis: Es entsteht ein GEGEN-einander statt eines Miteinanders.
Ein Beispiel aus der Praxis:
Ein Kollege stellt ein Konzept vor der Geschäftsleitung vor, das gemeinsam mit einem anderen erarbeitet wurde, erwähnt aber kaum dessen Beitrag. Der übergangene Kollege fühlt sich verletzt und wird wütend: „Das ist unkollegial!“
Was passiert nun? Der verletzte Kollege fühlt sich im Recht. Er beginnt, den anderen als egoistisch wahrzunehmen, erwartet zukünftige Übervorteilungen und reagiert misstrauisch. Diese Dynamik belastet die Zusammenarbeit und schadet dem Vertrauen im Team.
Wie können Führungskräfte Konflikte entschärfen?
Den Blick schärfen:
Konflikte eskalieren oft, weil Ärger und Wut das eigentliche Problem verdecken. Als Führungskraft kannst du darauf achten, was hinter der Emotion steckt: ein Gefühl der Kränkung oder Zurückweisung.
Reflexion fördern:
Hilf den Beteiligten, sich zu fragen: „Was hat mich wirklich getroffen?“ und „Warum ärgert mich das so sehr?“ Häufig liegt die Ursache in einer tieferen Verletzung, die durch den aktuellen Vorfall nur berührt wurde.
Eine neue Perspektive einnehmen:
Wenn wir erkennen, dass nicht die Tat des anderen, sondern unsere eigene Reaktion entscheidend ist, können wir den Konflikt anders angehen. Offenheit und Verständnis schaffen Raum für Lösung statt Eskalation.
Als Führungskraft bist du oft in der Lage, solche Dynamiken frühzeitig zu erkennen und den Weg für ein produktives Miteinander zu ebnen.
In manchen Konflikten ist es sinnvoll, sich Unterstützung zu holen, damit das Team schnell wieder zu einem produktiven Miteinander kommen kann.
Wie gehst du mit Konflikten im Team um?
Was hat dir als Führungskraft geholfen, Machtkämpfe zu vermeiden oder aufzulösen? Teile deine Erfahrungen gern in einer persönlichen Nachricht mit mir!