Friederike Hübner
Blog

Nähe macht Angst. Auch im Business.

Zu viel Distanz ist für Teams nicht förderlich. Mut zur Nähe zahlt sich aus – auch als Führungskraft.

Viele Führungskräfte sagen:
„Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinem Team.“
„Ich kann mit Menschen.“
„Ich bin offen, aber professionell.“

Und trotzdem spürt man es oft: Da ist Distanz.
Nicht die notwendige, respektvolle – sondern eine Distanz aus Schutz.

Warum?
Weil Nähe in Beziehungen immer auch Verletzlichkeit bedeutet.
Und damit Unsicherheit.

Das gilt nicht nur im Privaten – es gilt genauso im Job.

Ich habe das selbst erlebt.
In meiner Beziehung gab es eine Zeit, in der ich mein Gegenüber – meinen Mann – nicht mehr wirklich erreicht habe.
Ich habe gespürt: Da ist jemand da – aber nicht mit dem Herzen.
Und ich habe gemerkt, wie schmerzhaft das ist.

Erst als wir bereit waren, unsere Schutzschichten zu hinterfragen, konnte wieder echte Verbindung entstehen.

Genau das sehe ich auch in Organisationen:

  • Teams, die funktionieren – aber nicht verbunden sind.
  • Führungskräfte, die professionell sind – aber nicht berührbar.
  • Gespräche, die effizient sind – aber nicht ehrlich.

Was es braucht?

Mut zur Nähe. Auch im Business.

Das heißt nicht, alles Persönliche zu teilen.
Aber es heißt: etwas von sich zu zeigen.

  • Unsere Zweifel
  • Unsere echten Gedanken
  • Unsere Unsicherheiten
  • Unser Interesse – am Menschen, nicht nur am Output

Denn:
Nähe entsteht nicht durch Tools. Sie entsteht durch Echtheit.

Führung ohne Beziehung ist Steuerung.
Führung mit Beziehung ist Entwicklung.

Wo vermeidest du echte Nähe – obwohl du eigentlich Verbindung willst?