Friederike Hübner
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Hinter den Vorhang schauen

Du sehnst dich nach mehr Klarheit? Dann blicke hinter den Vorhang. Dort ist es vermutlich weniger dunkel, als erwartet. Und voller Ressourcen!
Hinter den Vorhang schauen

Nach den ersten mutigen Blicken stellt sich oft heraus: der Vorhang, der dir lange schützend gedient hat, ist viel dünner, als du denkst. Du entscheidest, wie tief du schauen möchtest – ein sanfter, kontrollierter Blick, der deinen inneren Horizont weitet.

Für was genau steht dieser Vorhang?

Lange hat er dich vor Gefühlen abgeschirmt, die du nicht fühlen wolltest oder konntest. Damit verbunden sind auch all die Überzeugungen, denen du dir (noch) nicht bewusst bist. Der Vorhang ist wie eine Schutzmauer. Sie hat dir geholfen, die schmerzhaften Erfahrungen und überfordernden Emotionen aus früheren Zeiten auszublenden. Dieser Schutz hat dir Stabilität geschenkt und war wichtig für dich.

Warum ist es so wichtig, als Führungskraft hinter den Vorhang zu blicken?

Heute, als Führungskraft, Manager oder Unternehmer, stellst du fest, dass diese verdrängten Emotionen doch noch anklopfen und deine Entscheidungen, dein Handeln oder auch deine Führungsqualität beeinflussen. Manchmal fühlen wir sie in Form von unerklärlicher innerer Unruhe, manchmal als plötzliche emotionale Reaktionen in unpassenden Momenten. Es ist, als ob sie sich ihren Raum zurückerobern wollen – und wir wissen oft nicht, warum oder wie wir damit umgehen sollen.
Im Coachingprozess öffnen wir diesen Vorhang ganz bewusst und dosiert – und oft stellt sich heraus, dass es gar nicht so dunkel hinter dem Vorhang ist, wie befürchtet. Neben den Schatten und blinden Flecken finden wir dort auch Schätze und Ressourcen, die lange darauf gewartet haben, entdeckt zu werden.

Bei der Schattenarbeit geht es nicht darum, alle Schatten auf einmal zu betrachten

sondern darum, die Emotionen in einer Atmosphäre der Sicherheit in kleinen Schritten wahrzunehmen.

Emotionen können dich ängstigen, wenn du sie nicht einordnen kannst. Doch wenn dir die Emotionen bewusst werden und du sie lernst einzuordnen, dann wird das Fühlen zu einem neuen Wahrnehmungssystem. Eine innere Landkarte entsteht, die dir hilft, zu verstehen, warum du so „tickst“ wie du „tickst“ und warum du in bestimmten Situationen auf bestimmte Weise reagierst.

Das schafft Freiheit: Vom Druck, anders sein zu wollen und von dem Gefühl, Dinge nicht klar beurteilen zu können. Deine Präsenz wird kraftvoller. Für dich selbst und für die Menschen, die dir folgen.