Wer gut führen will, steht vor einem Balanceakt: Nähe schafft Vertrauen – Distanz gibt Orientierung. Menschen arbeiten dort gerne, wo sie sich gesehen und wertgeschätzt fühlen. Wo echte Beziehungen bestehen, wo es Raum gibt für Offenheit – und ja, auch für gemeinsames Lachen. Denn Teams, die miteinander lachen, arbeiten oft auch besser zusammen. Diese Art von Verbindung schafft Zugehörigkeit – und damit auch eine Identifikation mit dem Team und dem Unternehmen.
Aber heißt das, dass Führungskräfte sich ganz in die Nähe begeben sollen? Nein. Gute Führung bedeutet auch, sich die nötige Unabhängigkeit zu bewahren – um allen gerecht zu werden, Überblick über Aufgaben und Dynamiken zu behalten und eine klare Richtung vorzugeben.
Vertrauen entsteht durch Nähe: Interesse zeigen, auf Augenhöhe begegnen, sich selbst menschlich zeigen und nahbar machen.
Orientierung braucht Distanz: Verantwortung übernehmen, Klarheit bewahren, unpopuläre Entscheidungen treffen können.
Gerade für Führungskräfte, die zuvor selbst Teil des Teams waren, kann dieser Rollenwechsel herausfordernd sein – die alte Identität als Kollege oder Kollegin muss bewusst losgelassen werden. Auch wer Harmonie liebt, stößt oft an Grenzen, wenn es darum geht, klare Entscheidungen zu treffen oder konstruktive Kritik zu üben. In beiden Fällen hilft es, die Distanz bewusst zu vergrößern und sich die Anforderungen an die eigene Rolle bewusst zu machen.
Gute Führung bedeutet, menschlich zu bleiben – und dennoch die eigene Instanz und Verantwortung nicht aus der Hand zu geben.
Wie gelingt dir diese Balance?